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Rostspuren auf Papier – Kunstvolle Effekte mit Geduld und Experimentierfreude

Aktualisiert: vor 3 Tagen



Rostspuren auf Papier zu bringen, ist eine faszinierende Möglichkeit, mit einfachen Materialien und einer Portion Geduld atemberaubende Texturen und Farben zu erschaffen. Wenn dich der Charme rostiger Verfärbungen begeistert, dann tauche ein in diese Anleitung, die dir zeigt, wie du mit Rostwasser, Geduld und einer abschließenden Versiegelung einzigartige Kunstwerke entstehen lässt.


Der Zauber des Rostes: So funktioniert es

Rost entsteht durch die natürliche Oxidation von Eisen, wenn es in Kontakt mit Sauerstoff und Feuchtigkeit gerät. In unserem kreativen Prozess nutzen wir diese Reaktion, um organische Muster und Texturen auf Papier zu zaubern. Es ist eine spannende Mischung aus Kontrolle und Zufall, die den besonderen Reiz dieser Technik ausmacht.


Schritt-für-Schritt-Anleitung


1. Das Rostwasser ansetzen


  • Zutaten: Du brauchst lediglich zwei Grundzutaten – Wasser und Essig – sowie rostige oder leicht rostende Eisengegenstände wie Nägel, Metallspäne oder feines Eisenpulver. Ich habe 50 ml Wasser und 50 ml Essig genommen. Alternativ kannst du auch Essigessenz verwenden – der Effekt ist identisch. Hinweis: Essigessenz riecht deutlich intensiver als normaler Essig. Der Geruch am Papier verfliegt aber nach einem Tag.


  • Mischung: Kombiniere Wasser und Essig im Verhältnis 1:1 und füge die Eisenteile hinzu. Tipp: Falls du einen Topfreiniger verwendest, um das Rostwasser herzustellen, achte darauf, dass er aus Stahl besteht. Ich habe einmal versehentlich einen aus Edelstahl genommen und mich gewundert, warum er auch nach zwei Wochen nicht rostig wurde.


    Wichtig: Je höher der Eisenanteil im Stahl, desto besser rostet das Material. Hochwertiger Edelstahl hingegen rostet kaum bis gar nicht, was ihn für diesen Zweck ungeeignet macht.



Schwamm-Tipp: Die besten Ergebnisse habe ich mit einfachen, billigen Topfreinigern erzielt, die man in günstigen Läden findet. Bei Aldi und Co bin ich nicht fündig geworden – also Augen offen halten in 1-Euro-Shops oder ähnlichen Geschäften!


2. Vorbereitung des Papiers


  • Papierauswahl: Dickere Papiere wie Aquarellpapier eignen sich besonders gut, da sie Feuchtigkeit gut aufnehmen können. Wenn du etwas geübter bist, kannst du auch mit dünnerem Papier experimentieren. Mit Vorsicht und Fingerspitzengefühl wirst du schnell den Dreh raushaben.

  • Vorgehensweise:

    • Lege das Papier auf eine wasserfeste Unterlage. Es wird durch das Auftragen der Rostlösung nass und sollte gut durchtrocknen können.

    • Alternativ kannst du eine alte, hohe Auflaufform verwenden: Fülle sie mit dem Rostwasser und lege das Papier hinein. Selbst wenn du es nach 1–2 Tagen herausnimmst, bleibt das Papier oft intakt – selbst wenn du es mal vergisst!


3. Die Rostspuren auftragen


  • Eisengegenstände auflegen: Verteile die Metallteile direkt auf dem Papier. Alternativ kannst du das Rostwasser mit einem Pinsel oder einer Sprühflasche auftragen.

  • Geduld gefragt: Lass das Papier mindestens eine Nacht, besser noch einen ganzen Tag, in Kontakt mit den Eisengegenständen. Die Zeit spielt eine entscheidende Rolle, da die Rostbildung langsam voranschreitet.



4. Effekte verstärken durch mehrmaliges Sprühen

Für intensivere Effekte kannst du das Papier während des Trocknungsprozesses mehrfach mit Rostwasser besprühen. Jede neue Schicht verstärkt die Farbintensität und erzeugt zusätzliche Schattierungen und Tiefe.



5. Das Kunstwerk fixieren


Versiegelung: Sobald das Papier vollständig getrocknet ist, kannst du es mit einem Medium deiner Wahl versiegeln. Ich habe verschiedene Mittel getestet: Transparentlack von Boesner, Deco Glue (matt und glänzend) und den Acrylic Varnish von Action. Mein Favorit ist der glänzende Lack, da er den Rosttönen eine besondere Tiefe verleiht.

Falls du die Textur des unbehandelten Papiers bevorzugst, kannst du das Medium auch mit Wasser verdünnen. (50/50) Dadurch bleibt das Papier haptisch unverändert, du bekommst aber keine rostigen Finger.

Wer diesen Effekt schätzt, sollte das unbedingt ausprobieren!



Bonus-Effekt: Die Versiegelung verändert die Papierstruktur zusätzlich. Unverdünnt fühlt sich das Papier fast lederartig an – ein faszinierendes haptisches Erlebnis!


Experimentiere und lass dich überraschen

Rostspuren auf Papier zu zaubern, ist wie eine Einladung an die Natur, an deinem Kunstwerk mitzuwirken. Die Ergebnisse sind immer ein wenig unvorhersehbar, was den kreativen Prozess umso spannender macht. Jede Schicht Rostwasser und jede Nacht unter den Metallobjekten lässt neue Muster entstehen – von sanften Verläufen bis zu dramatischen Sprenkeln und Linien.

Nutze diese Technik, um deine Projekte auf besondere Weise zu bereichern – sei es in Collagen, Skizzenbüchern oder als außergewöhnliche Hintergrundtexturen. Die Kombination aus Geduld, Neugier und Experimentierfreude zeigt eindrucksvoll, dass die schönsten Kunstwerke oft im Zusammenspiel von Zufall und Kontrolle entstehen.


Auf meinem Instagram Kanal birgitkh.textilkreativ findest du ein Video mit allen Papieren.


Kreative Grüße Birgit



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